Für mehr Schutz von Arten und Lebensräumen in der Bundespolitik.

Als Biologin möchte ich mich im Bundestag intensiv dem Thema Artenschutz und Biodiversität widmen.

Bundestagswahl 2021

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Im September 2021 hast Du die Wahl. Und dafür musst Du gar nicht bis zum Wahlsonntag warten. Du kannst vorher schon von zu Hause aus wählen oder einfach ohne Wahlschein in Dein Briefwahllokal gehen und vor Ort wählen. Beantrage jetzt Briefwahl und wähle Grün – für eine Politik der Veränderung, für ein klimaneutrales, gerechteres morgen für alle!

Nur mit einer intakten Natur können wir die Klimakrise überwinden.

Beim Schutz unserer Umwelt müssen Menschenrechte, Naturschutz und nachhaltige Entwicklung Hand in Hand gehen. Nur so können wir die Artenvielfalt retten, das Klima schützen und unsere Lebensgrundlagen bewahren. Wir alle wissen, dass nicht nur die Klimakrise unsere Lebensgrundlagen bedroht, sondern auch das drastische Artensterben.

Im Oktober 2021 wird auf der internationalen Biodiversitäts-Konferenz ein neues Abkommen zum Schutz der biologischen Vielfalt verhandelt. Die künftige Bundesregierung muss sich für ein wirksames Regelwerk einsetzen, das den Durchbruch für den Schutz der Artenvielfalt bringt, ähnlich wie das Pariser Klimaabkommen für den Klimaschutz. Ziel muss es ein, mindestens 30 Prozent der Landfläche und 30 Prozent der Meere weltweit bis 2030 wirksam zu schützen. Mindestens 10 Prozent brauchen einen besonders kategorischen Schutz!

Doch nicht nur Ziele sind wichtig, denn es ist an der Zeit endlich zu Handeln. Sowohl die Klimakrise als auch den Biodiversitäts-Verlust müssen wir gemeinsam bekämpfen. Denn Naturschutz ist Klimaschutz! Die Natur speichert schon heute die Hälfte der menschengemachten CO2-Emissionen.

Wir brauchen eine intakte Natur zur Bekämpfung der Klimakrise mit wirksamen Maßnahmen. Deshalb müssen wir im Klimaschutz den Naturschutz immer mitdenken – es gibt zahlreiche Beispiele, die gegenseitig Abhängigkeit beider Themenfelder deutlich machen, so etwa die Bedeutung der Moore und der Meere.

Wir brauchen einen historischen Kompromiss zwischen Landwirtschaft, Naturschutz und Klimaschutz!

Die Maßnahmen der Bundesregierung zum Meeresschutz sind absolut unzureichend.

Das Meer ist der größte Lebensraum unseres Planeten. Jeder dritte Atemzug, den wir nehmen, kommt aus dem Meer. Algen produzieren diesen Sauerstoff. Gesunde Meere sind starke Verbündete im Kampf gegen den Klimawandel. Doch der zunehmende Druck auf die Meere, die dort heimischen Tiere und Pflanzen und Ökosysteme bedroht das Vermögen der Meere, CO2 zu speichern und schwächt gleichzeitig ihre Widerstandsfähigkeit.

Die Maßnahmen der Bundesregierung zum Schutz insbesondere von Nord- und Ostsee sind absolut unzureichend. National wie international fehlt es an Ernsthaftigkeit und Konsequenz beim Meeresschutz.

Wir brauchen echte Schutzgebiete für mindestens 30% der Meere weltweit. Das fordert auch die UN. Ein Teil davon muss so streng geschützt sein, dass die Entnahme von Rohstoffen und zerstörerische Aktivitäten wie Überdüngung, Überfischung oder die Verschmutzung durch Plastikmüll ausgeschlossen sind. So können sich die Fischbestände wieder regenerieren, davon profitiert dann auch die Fischerei.

Sonnentau
Der Sonnentau ist eine typische Moorpflanze, die sich oft mit Torfmoosen vergesellschaftet. Durch die Trockenlegung und Vernichtung der meisten Moore ist er selten geworden.

Die Pariser Klimaziele fordern einen effektiven Moorschutz.

Unsere Moore verdienen ein besonderes Augenmerk beim Kampf gegen den Klimawandel, sind sie doch riesige Kohlenstoff-Senken. Moore speichern etwa ein Drittel des erdgebundenen Kohlenstoffs, obwohl sie nur drei Prozent der Landfläche bedecken.

Werden Moore zerstört, durch Torfabbau oder Entwässerung für land- und forstwirtschaftliche Zwecke, setzen sie in kurzer Zeit eine große Menge an klimaschädlichen Gasen frei. In den letzten Jahrhunderten wurden ganze 95 Prozent der deutschen Moore durch den Menschen vernichtet. Die Pariser Klimaziele werden wir ohne einen effektiven Schutz und die Wiederherstellung der weltweiten Moorlandschaften nicht erreichen.

Gleichzeitig sind Moore aber auch vielfältige Lebensräume für hochspezialisierte Tier- und Pflanzenarten. Alle diese Arten leiden unter der Zerstörung ihres Lebensraumes, viele von ihnen sind stark bedroht.

Moorschutz ist Arten-, Wasser- und Klimaschutz!

Biologische Vielfalt ist eine Voraussetzung für die Menschenrechte.

Naturschutz ist auch Entwicklungspolitik. Mehr Geld für internationalen Naturschutz schützt zugleich öffentliche Güter und fördert nachhaltige Entwicklung. Dabei muss Naturschutz die Rechte indigener Völker und der lokalen Bevölkerung konsequent achten.

Biologische Vielfalt ist eine Voraussetzung für Menschenrechte. Armut und Hunger beenden, Gesundheit fördern, Zugang zu sauberem Wasser schaffen, das Klima und damit unsere Lebensgrundlagen schützen – für all das brauchen wir einen starken internationalen Naturschutz.

Trauerseeschwalben brauchen gesunde Feuchtgebiete und Auen zum Überleben, sie sind vom Aussterben bedroht.

Grüne Landwirtschaft geht Hand in Hand mit Umweltschutz.

Grüne Landwirtschaftspolitik bringt Tier-, Umwelt- und Klimaschutz zusammen. Die Landwirtschaftspolitik ist eine zentrale Stellschraube bei der Bekämpfung der Klimakrise. Wir brauchen einen Systemwechsel: Wir müssen erreichen, dass weniger Tiere unter besseren Bedingungen gehalten werden. Dazu braucht es eine gezielte Umbauförderung, die durch einen Tierschutz-Cent auf tierische Produkte finanziert wird. Und eine verpflichtende Haltungskennzeichnung. Bäuerinnen und Bauern müssen gut von ihrer Arbeit leben können. Deshalb wollen wir gegen Dumpingpreise, den Verkauf von Lebensmitteln unter Erzeugerpreis und die Konzentration in der Lebensmittelbranche vorgehen.

Das Scheitern des sogenannten Tierwohl-Labels ist der letzte Beweis dafür, dass es Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner nie ernst war, für mehr Tierschutz zu sorgen. Das Tierwohl-Label war lange geplant und sollte es Menschen leichter machen, Fleischprodukte aus guter Tierhaltung besser zu erkennen. Indem Klöckner das Projekt jetzt scheitern lässt, schadet sie nicht nur den Tieren, sondern auch den Bäuerinnen und Bauern, die dringend Planungssicherheit brauchen. Und sie schadet den Verbraucherinnen und Verbrauchern, die ein Recht auf Transparenz haben.